Gutachten

Ausgangslage

Die Schule benötigt in Abtwil für den Kindergarten und die Primarschule zusätzlichen Raum - in erster Linie bei der Schulanlage Ebnet. Dies war das Resultat der Raum- und Investitionsplanung 2020 bis 2035 der Schule Gaiserwald. Es fehlen insbesondere Klassenzimmer für die Primarschule und den Kindergarten, Gruppenräume, Spezial- und Therapieräume, eine Aula für kleinere Anlässe sowie die gesamten Räumlichkeiten für die Tagesstrukturen. Die Tagesstrukturen sind derzeit im ehemaligen Schützenhaus eingemietet. Auf längere Sicht ist diese Lösung nicht geeignet. Für die Auswahl des Bauprojekts wurde ein zweistufiger, öffentlicher Architekturwettbewerb durchgeführt. Den nötigen Kredit genehmigten die Stimmberechtigten bereits im Frühling 2021.

Bestandteil des Architekturwettbewerbs war ebenfalls eine neue Dreifachturnhalle. Sie wird die beiden Turnhallen bei der Schulanlage Ebnet und dem Oberstufenzentrum Mühlizelg ersetzen. Der Turnunterricht für alle Schülerinnen und Schüler findet zukünftig wieder vor Ort statt und es ist nicht mehr nötig, dass die Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler nach Engelburg bzw. die Primarschülerinnen und Primarschüler in die Turnhalle des Evang. Schulheims Langhalde ausweichen. Die Turnhalle des Oberstufenzentrums Mühlizelg kann aufgelöst und bei Bedarf in Schulraum umgewandelt werden.

Den Architekturwettbewerb für die Erweiterung der Schulanlage Ebnet in Abtwil mit zusätzlichem Schulraum und einer neuen Dreifachturnhalle gewann das Projekt "Enfilade" der Weber Hofer Partner AG aus Zürich. "Enfilade ist ein pragmatisches Projekt mit einem robusten Bebauungskonzept, das insbesondere auch in betrieblicher Hinsicht überzeugt", heisst es im Bericht des Beurteilungsgremiums. Das Bebauungskonzept sieht vor, dass die zwei bestehenden Schulhäuser erhalten bleiben, teilweise umgenutzt und mit einem zusätzlichen viergeschossigen Neubau ergänzt werden. Die beiden Kindergartengebäude und die Turnhalle werden abgebrochen. Die Kindergärten werden in die bestehenden Bauten integriert. Die neue Dreifachturnhalle kommt im nördlichen Bereich der Schulanlage zu liegen. Durch das gegen Norden ansteigende Terrain wird sie teilweise im Boden versenkt und tritt so gegen aussen sehr begrenzt in Erscheinung. Die verschiedenen Aussenräume sind ein zentrales und verbindendes Element der erweiterten Schulanlage.

Projektbeschrieb

Der Gemeinderat hat für die Realisierung des Wettbewerbsprojekts "Enfilade" der Weber Hofer Partner AG, Zürich, sowie für die Sanierung der Bestandesbauten der Schulanlage Ebnet (Schulhäuser Ebnet I und Ebnet II) eine breit abgestützte Projektorganisation eingesetzt, damit auch die späteren Nutzerinnen und Nutzer optimal in das Projekt miteinbezogen werden können. In einem nächsten Schritt wird es darum gehen, das Wettbewerbsprojekt weiterzuentwickeln und soweit zu konkretisieren, damit die Urnenabstimmung für den Baukredit durchgeführt werden kann. Diese Planungsstufe wird als "Vorprojekt+" bezeichnet. Mit dem "Vorprojekt+" werden die Kosten für den Baukredit von den diversen Fachplanern mit einer Kostengenauigkeit von +/- 10% ermittelt.

Kosten

Die Kosten für das "Vorprojekt +" betragen CHF 1’200’000.-- (inkl. MWST). In den Kosten ist die Projektierung für die Erweiterung der Schulanlage Ebnet, den Neubau der Dreifachturnhalle, den Abbruch der bestehenden Kindergärten und Integration in die Bestandesbauten Ebnet I bzw. Ebnet II sowie die Sanierung der Schulhäuser Ebnet I und Ebnet II enthalten. Sie umfassen neben dem Architekturhonorar auch die Honorare aller weiterer Fachplaner, wie beispielsweise des Bauingenieurs, Elektroingenieurs, Heizungs-/Lüftungs-/Kälteingenieurs, Sanitäringenieurs, Landschaftsarchitekten, Brandschutzingenieurs und Bauphysikers/Bauakustikers.

Die Abschreibung erfolgt gemäss Art. 8 Abs. 1 Verordnung über den Finanzhaushalt der Gemeinden (sGS 151.53) und Beschluss des Gemeinderates vom 28. Mai 2018 zusammen mit den Kosten für die Hochbauten über 25 Jahre.

Wie weiter?

Nach der Genehmigung des Projektierungskredites durch die Bürgerversammlung ist es das Ziel des Gemeinderates, bei einem optimalen Planungsverlauf der Bürgerschaft im Frühling 2025 an einer Urnenabstimmung den Baukredit zur Genehmigung unterbreiten zu können. Nach dessen Genehmigung wird im Anschluss das Baubewilligungsverfahren eingeleitet. Ohne wesentliche Projektverzögerungen können die neuen Schulräumlichkeiten im Jahr 2029 bezogen werden.

Antrag

Der Kredit von CHF 1'200'000.-- (inkl. MWST) für die Projektierung der Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Ebnet, Abtwil, sei zu genehmigen. 

Ausgangslage

Der Mittagstisch für die Schülerinnen und Schüler sowie die Tagesstrukturen (schulergänzende Betreuung) sind in der Gemeinde Gaiserwald fester Bestandteil des Schulangebotes. In der Schulanlage Grund in Abtwil stehen dafür keine eigenen Räumlichkeiten zur Verfügung. Die Tagesstruktur und der Mittagstisch sind provisorisch im Mehrzweckraum der Turnhalle untergebracht. Der Raum ist allerdings zu klein und es muss zusätzlich auf weitere Schulräumlichkeiten ausgewichen werden. Alle diese Räume fehlen der Schule für ihre Zwecke.

Um den Platzbedarf für die Tagesstruktur und den Mittagstisch abzudecken, soll östlich des Schulhauses Grund eine neue Modulbaute erstellt werden. Sie kann bei Bedarf relativ einfach mit gleichen Systemmodulen erweitert, aufgestockt, oder sollte es dereinst einmal notwendig sein, abgebrochen und an einem anderen Standort wiederaufgebaut werden. Die Miete einer Modulbaute lohnt sich nur bis zu einer Dauer von zwei Jahren. Für die benötigten Räumlichkeiten für die Tagesstruktur und den Mittagstisch beim Schulhaus Grund ist von einer längeren Nutzungsdauer auszugehen. Bereits an der Bürgerversammlung 2023 genehmigte die Bürgerschaft einen Kredit für eine Modulbaute auf der Schulanlage Engelburg. Um Synergien zu nutzen, wurden die beiden Modulbauten gemeinsam ausgeschrieben, so dass sie beispielsweise bei Bedarf an einem Standort kombiniert werden könnten.

Projektbeschrieb

Die Modulbaute misst 21.27 m x 10.90 m (Höhe von rund 3.90 m) und wird im Minergie P-Standard mit einer Aussenhülle aus Holz realisiert. Aufgrund des geringen Energiebedarfs ist für die Wärmeerzeugung eine 
 (Luft-)Wärmepumpe mit einem kombinierten Lüftungs- und Kühlsystem vorgesehen. Diese Installation trägt in den Sommermonaten zu einem angenehmen Klima in den Innenräumen bei. Der Modulbau weist zwei Räume in der Grösse eines Klassenzimmers für den Mittagstisch und die Tagesstruktur sowie eine WC-Anlage auf. In der Detailplanung wird geprüft, ob die WC-Anlage von aussen zugänglich gemacht werden kann, so dass das temporäre WC bei der Spielanlage Grund nicht mehr benötigt wird. Neben der direkten ebenerdigen Erschliessung von aussen ist die Modulbaute ebenfalls über das Schulhaus Grund und dessen Lift zu erreichen. Bei Bedarf können die WC-Anlagen im Schulhaus Grund mitbenützt werden. 

Kosten in CHF

Die Abschreibung der Investitionen erfolgt gemäss Art. 8 Abs. 1 Verordnung über den Finanzhaushalt der Gemeinden (sGS 151.53) und Beschluss des Gemeinderates vom 28. Mai 2018 über 20 Jahre.

Wie weiter?

Nach dem positiven Ausgang der Kreditabstimmung an der Bürgerversammlung wird das Baubewilligungsverfahren durchgeführt. Mit den Bauarbeiten kann begonnen werden, sobald die nötigen Bewilligungen vorliegen. Die Arbeitsvergabe für die Modulbaute erfolgte - unter Vorbehalt der Kreditgenehmigung - bereits im Jahr 2023 zusammen mit jener für die Schulanlage Engelburg.

Antrag

Der Kredit von CHF 850'000.-- (inkl. MWST) für eine Modulbaute auf der Schulanlage Grund, Abtwil, sei zu genehmigen.