Einwohner, Behörden und Verwaltung
Mutation im Gemeinderat
Am 12. März 2023 wählten die Stimmberechtigten Seraina Buob (Die Mitte), Engelburg, zur neuen Gemeinderätin für den Rest der Amtsdauer 2021/2024. Die Ersatzwahl wurde nötig, weil Simon Schwitter, Engelburg (Die Mitte), nach zehnjähriger Tätigkeit seinen Rücktritt als Gemeinderat per Ende Dezember 2022 eingereicht hatte. Nach der Wahl von Seraina Buob konstituierte sich der Gemeinderat neu, d.h. die verschiedenen Tätigkeiten in den Kommissionen, regionalen Institutionen, usw. wurden unter den Mitgliedern neu verteilt. Seraina Buob übernahm die Kommissionen und Funktionen, welche ihr Vorgänger, Simon Schwitter, bis zum Rücktritt Ende Dezember 2022 präsidierte bzw. ausübte. Die übrigen Mitglieder des Gemeinderates behielten ihre bisherigen Aufgaben.
Die Mitglieder des Gemeinderates sind neben der Arbeit im Gemeinderat in verschiedenen Kommissionen und Projektorganisationen tätig. Als Delegierte der Gemeinde Gaiserwald vertreten sie die Interessen der Gemeinde in den regionalen Organisationen, in welchen die Gemeinde Mitglied ist. Seraina Buob übernahm die Präsidien der Energiekommission, der Betriebskommission Fernwärmeversorgung sowie der Umweltkommission und wurde Mitglied der Taskforce Energiekrise. Im Weiteren vertritt sie die Gemeinde in der Betriebs- und Finanzkommission der ARA Au, im Verwaltungsrat der energienetz GSG AG, beim Fonds für ökologische Ausgleichsmassnahmen der Deponie Tüfentobel, der Betriebskommission der Tierkörpersammelstelle, im Verein A-Region sowie im Kernteam des Vereins Areal St.Gallen West-Gossau Ost.
Tour de Suisse und Donnschtig-Jass
Gleich zweimal stand die Gemeinde Gaiserwald im Jahr 2023 bei schweizweit bekannten Grossanlässen im Fokus – der Tour de Suisse und dem Donnschtig-Jass.
Beim Donnschtig-Jass standen sich am 10. August 2023 die Jasserinnen und Jasser aus Gossau SG und der Gemeinde Gaiserwald gegenüber. Das Duell ging zugunsten der Stadt Gossau aus. Die Live-Sendung des Schweizer Fernsehens fand damit am 17. August 2023 im Zentrum von Gossau anstelle des Dorfplatzes in Engelburg statt.
Rund zwei Monate vorher endete am 18. Juni 2023 die Tour de Suisse in Abtwil. Die Schlussetappe im Format eines Einzelzeitfahrens startete in St.Gallen an der Fürstenlandstrasse. Die Strecke des Zeitfahrens führte von St.Gallen-Wittenbach-Bernhardzell-Waldkirch-Hohfirst-Tal-Sonnenberg zum Ziel beim Hotel Säntispark in Abtwil. Dort ging auch die abschliessende grosse Siegerehrung der Tour de Suisse 2023 über die Bühne. Auf der Strecke fand gleichentags die zweite Etappe der Tour de Suisse der Damen statt. Weil die betroffenen Strassen in Abtwil für die beiden Einzelzeitfahren der Damen und Herren gesperrt werden mussten, kam es zu Verkehrseinschränkungen. Der Anlass zog viel Publikum an die Strassen von Abtwil. Rund um das Zielgelände standen für Besucherinnen und Besucher während des ganzen Tages verschiedene Attraktionen offen. Der Sieg auf der letzten Etappe ging an Juan Ayuso, der Schweizer Stefan Bissegger (4.) verpasste das Podest knapp. Der Gesamtsieg der Tour de Suisse 2023 ging an den Dänen Mattias Skjelmose.
Für die beiden schweizweit bekannten Grossanlässe mussten minutiöse Vorbereitungen in Bezug auf die Verkehrssicherheit, benötigte Umleitungen, Parkierung sowie für die Führung des Langsamverkehrs getroffen werden. Bei der Durchführung des Einzelzeitfahrens der Tour de Suisse war zudem die aktive Mithilfe des Werkhofteams beim Aufstellen diverser Infrastrukturanlagen und Absperrgitter im Zielgelände gefordert. Beim Donnschtig-Jass blieb es leider bei der Planung, da das Spielglück nicht auf der Seite der Gaiserwalder Jasserinnen und Jasser stand.
Social Media
Seit Anfang September 2023 ist die Gemeinde Gaiserwald auf Instagram und Facebook präsent. Dort gibt es in regelmässigen Abständen Neuigkeiten, Hintergrundinformationen, Wissenswertes und vieles mehr über die Gemeinde zu entdecken. Die beiden neuen Informationskanäle ergänzen die Mitteilungen im Gaiserwalderblatt und auf der Webseite. Ziel ist es, noch mehr Interessierte für die Aufgaben und Tätigkeiten der Gemeinde gewinnen zu können. Die Beiträge auf Instagram werden in erster Linie durch die Lernenden der Gemeindeverwaltung erarbeitet und gestaltet.
Liegenschaften
In den Kindergärten der Schulanlage Grund in Abtwil wurden Schallschutzdecken und eine tageslichtgesteuerte LED-Beleuchtung eingebaut. Die Umgebung der Schulanlage wurde neu gestaltet. Auf der Basis eines Biodiversitätskonzepts wurden verschiedene Anpassungen bei den Pflanzen vorgenommen und der Aussenraum neu gestaltet. Beim Schulhaus “Schiff” erfolgten bauliche Massnahmen für einen neuen Aussenschulraum.
Die Fassade der Doppelturnhalle der Schulanlage Engelburg musste saniert werden. Auf der Südwestseite wurde eine Photovoltaikanlage in die Fassade integriert. Die Stromproduktion wird auf etwa 20’000 kWh/Jahr prognostiziert. Die Arbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen. Die Anlage wird voraussichtlich im ersten Quartal 2024 an das Netz angeschlossen. Eine weitere Photovoltaikanlage auf dem Dach ist in Planung. Die Produktionsmenge soll etwa 120’0000 kWh/Jahr betragen.
Das Flachdach der Schulanlage Engelburg musste saniert werden. Die Gelegenheit wurde genutzt und gleichzeitig die Isolation verbessert. Im Lehrerzimmer wurde die Küche erneuert. Sie hatte das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Die Bühne in der Mehrzweckhalle wurde umfassend erneuert und die Installationen sowie Aufhängevorrichtungen an die neuen Sicherheitsvorschriften angepasst. Die beiden Bühnen in der Aula des OZ Mühlizelg in Abtwil und der Mehrzweckhalle in Engelburg entsprechen jetzt hinsichtlich der Technik dem gleichen Standard. In einer weiteren Etappe wurden die Duschen der Mehrzweckhalle saniert und die Wasserleitungen erneuert.
Die Modulbaute für die Musikschule auf der Schulanlage Engelburg konnte erst im Herbst ausgeschrieben werden. Die Arbeitsvergabe erfolgte Ende des Jahres 2023. Weil auf der Schulanlage Grund in Abtwil für die Tagesstrukturen ebenfalls Bedarf für eine Modulbaute besteht, wurden die beiden gemeinsam ausgeschrieben. Damit ist eine spätere Kombination oder Aufstockung gewährleistet. Die Lieferung der Modulbaute für die Schulanlage Grund steht unter dem Vorbehalt, dass der Kredit durch die Bürgerschaft genehmigt wird. Falls die Zustimmung an der Bürgerversammlung erfolgt, kann diese eventuell auch bereits im Jahr 2024 realisiert werden.
Gebäudestandard
Der Gemeinderat will seine Vorbildfunktion stärker wahrnehmen und hat neu den Gebäudestandard 2019.1 von energieschweiz für die Gebäude im Eigentum der Gemeinde als verbindlich erklärt. Das bedeutet konkret, dass beispielsweise Neubauten der Gemeinde den Anforderungen von Minergie-A-ECO, Minergie-P-ECO, Nachhaltiges Bauen Schweiz oder dem SIA Merkblatt 2040, SIA-Effizienzpfad Energie, entsprechen müssen.
Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien leisten über den ganzen Lebenszyklus betrachtet einen Beitrag zum Klimaschutz und verbessern die Lebensqualität sowie die Umweltsituation. Sie geben Impulse für die lokale Wirtschaft und schaffen Arbeitsplätze. Der Gebäudestandard 2019 will einen Beitrag leisten zur verstärkten Umsetzung von Massnahmen in den Bereichen Energie sowie gesundes Innenraumklima und Bauökologie. Die Vorgaben sind auf Standards und Labels abgestützt, welche im Bauwesen akzeptiert und verbreitet sind.
Bis heute fehlten verbindliche Beschlüsse des Gemeinderats betreffend die auszuführenden Gebäudestandards bei Neu- und Umbauten. Die Anwendung eines etablierten Standards gibt die Baurichtlinien vor und erleichtert die Planung. Er ist einfacher umzusetzen, als eigene Richtlinien zu entwickeln. Der Gebäudestandard 2019 zeigt, wie Städte und Gemeinden ihre Vorbildrolle für umweltfreundliche Gebäude stärken können, zusätzlich zu den gesetzlichen Mindestanforderungen. Im Kanton St.Gallen müssen Gemeindebauprojekte grundsätzlich dieselben Regeln befolgen wie private Bauvorhaben. Mit der Anwendung des Gebäudestandards 2019 von energieschweiz gelten für die Bauten der Gemeinde die gleichen Ansätze, wie für jene des Kantons. Für die Bauten des Kantons definiert das Energiegesetz die strengeren Vorschriften. Die Implementierung des neuen Standards sollte für die Gemeinde zu keinen namhaften zusätzlichen Kosten führen. Die Gemeinde achtete bereits in der Vergangenheit auf eine nachhaltige Entwicklung.